Das Tobhaus im Martin-Gropius- Krankenhaus Eberswalde

Als Nachfolgeeinrichtung für die 1801 in Neuruppin eröffnete Kurmärkische Irrenanstalt wurde in den Jahren 1862 bis 1865 in Neustadt-Eberswalde eine „Relativ verbundene Landes-Irrenheil- und Pflegeanstalt“ erbaut. Baumeister war der junge Martin Gropius (1824-1880), dem man drei Mediziner als Berater zur Seite stellte. Einer davon war Carl Moritz Friedrich Sponholz, der damalige Leiter der Kurmärkischen Irrenanstalt zu Neuruppin und später der erste ärztliche Direktor der Landes- Irrenheil- und Pflegeanstalt in Neustadt-Eberswalde. Die gesamte Klinikanlage wurde streng nach Männern und Frauen und auch nach dem Bildungs- und Vermögensstand der Patienten getrennt. Zum damaligen Kernensemble, das 1993 unter Denkmalschutz gestellt wurde, gehören auch die Tob - oder Isolierhäuser für unruhige Patienten. Auch bei diesen wurden die allgemeinen Trennungsprinzipien beachtet. So gab es ein Tobhaus für Frauen, in dem heute zwei Stationen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik für Kinder und Jugendliche untergebracht sind, und es gab ein Tobhaus für Männer. Dieses Tobhaus für Männer, das von der Restaurierung des gesamten Gropius- Ensembles in den Jahren 1997-2002 durch das Land Brandenburg ausgenommen war, befindet sich noch heute fast im Originalzustand von 1865. Es hat daher einen besonderen Denkmalwert sowohl in der Architekturgeschichte als auch in der Psychiatriegeschichte.

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